Ausmalen mit nur einer Farbe – Schraffur-Techniken mit Kugelschreiber (Tutorial)
Für dieses Tutorial verwenden wir mal einen ungewöhnlichen Zeichenstift: Den Kugelschreiber. Damit lassen sich die verschiedenen Schraffur-Techniken leicht nachmalen. Du kannst aber jeden beliebigen Farb- oder Bleistift dafür verwenden.
Beispielbild aus unserem Malbuch „Freche Katzen“. Als einzige Farbe wurde ein türkiser Farbstift verwendet. Anschließend wurden nur noch schwarze Schatten eingezeichnet.
Wenn man beim Ausmalen nur eine Farbe benutzt, ist es besonders wichtig, hellere und dunklere Stellen zu unterscheiden. Je mehr du es schaffst, Kontrast in dein Bild zu bringen, desto ausgearbeiteter wird am Ende das Ergebnis sein.
Kontrast erzeugen mit Schraffur
Kontrast kannst du auf verschiedene Arten erzeugen: Bei einem Kugelschreiber ist es besonders leicht, mit der Regulierung des Drucks auf den Stift zu arbeiten. Je leichter du aufdrückst, desto heller werden die Striche. Je stärker du aufdrückst, desto dunkler.
Mit einem Farbstift kannst du größere Flächen leicht gleichmäßig ausmalen. Mit einem Kugelschreiber gestaltet sich das etwas schwerer, da hier die Linien meist sehr dünn sind. Das kannst du jedoch nutzen, indem du den Abstand der Linien je nach gewünschter Fläche veränderst. Je näher du die Linien aneinander setzt, desto dichter und dunkler wird eine Fläche. Erzeuge helle und dunkle Flächen, indem du auch mehrere Schichten übereinanderlegst von Schraffuren. Die Linien liegen dann ebenfalls dichter beieinander. Das lässt die Fläche aufgrund der höheren Pigmentdichte dunkler erscheinen.
Tipp: Wenn du die Linien kreuzt und sie nicht nur in eine Richtung verlaufen lässt, ist es leichter eine regelmäßige Fläche zu zeichnen.
Bei diesem Verlauf wurden beide Techniken verwendet: Druck und Dichte. Links wurde leichter aufgedrückt und die Dichte der Striche ist nicht besonders hoch. Weiter rechts wurde immer stärker aufgedrückt und die Dichte der einzelnen Striche, durch übereinanderlegen mehrerer Ebenen sowie einer Verringerung des Linienabstands, erhöht.
Wenn du Schraffuren zum Ausmalen verwendest, kannst du die einzelnen Striche meist sehr gut erkennen. Der Vorteil davon ist, dass du dadurch nicht nur gleichmäßig farbige Flächen erhältst, sondern farbige Flächen mit Struktur. Dadurch bieten sich viele Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Darstellung verschiedener Materialien.
Verschiedene Arten von Strukturen
Hier siehst du, wie mehrere Ebenen übereinandergelegt wurden. Einmal mit nur leichtem Druck in der oberen Reihe und einmal mit stärkerem Druck auf das Papier in der unteren Reihe.
Eine Struktur mit langen Strichen kann man sehr schnell Zeichnen. Sie eignet sich hervorragend für glatte Oberflächen oder lange Haare. Mit dieser Methode kannst du das Aussehen einer Oberfläche gut beeinflussen, indem du die Striche zum Beispiel nur in bestimmte Richtungen ziehst.
Zwei gepunktete Strukturen: Links etwas heller, rechts mit stärkerem Druck und dichter gezeichnet.
Durch gepunktete Flächen kann man die Helligkeit sehr leicht kontrollieren. Je mehr Punkte auf einem Haufen, desto dunkler erscheint die Fläche. Dadurch, dass man sehr viele Punkte für dunkle Farben zeichnen muss, macht man nicht so schnell Fehler wie bei langen Linien. Der Nachteil daran ist jedoch, dass man für solche Flächen oft sehr lange braucht. Diese Darstellung eignet sich super für raue Oberflächen wie zum Beispiel für einen Sandboden.
Flächen mit kurzen Strichen in unterschiedlicher Dichte und mit unterschiedlichem Druck auf den Stift.
Kurze Striche eignen sich zum Beispiel sehr gut für Fellstrukturen. Für die beiden linken Flächen im oberen Bild wurde nicht so sehr aufgedrückt, bei den rechten stärker. Dadurch sieht es aus, als wären die einzelnen Haare dicker. Je nach Art des Materials kannst du hier verschiedene Schraffur-Techniken verwenden. Vergleichst du die beiden Schraffuren rechts oben und links unten ist die Helligkeit sehr ähnlich. Die Struktur rechts oben ist jedoch gröber, während die Struktur links unten feiner erscheint. So kannst du zwischen dünnem Fell oder dicken Borsten unterscheiden.
Beispielbild aus unserem Malbuch „Freche Katzen“. Es wurde lediglich ein Kugelschreiber zum Ausmalen verwendet.