Bilder anmalen im 3D-Look: Grundlagen und Beispiel mit „Schritt für Schritt“ – Anleitung
Teil 1: Grundlagen zum Bilder anmalen
Mithilfe von Licht und Schatten, kannst Du Deine Bilder realer erscheinen lassen. Indem Du dadurch Objekte dreidimensional darstellst, gibst Du dem Betrachter Deiner Motive ein Gefühl von Tiefe. Für dieses Tutorial wurden Rembrandt Polycolor Künstlerstifte verwendet.
Position der Lichtquelle festlegen
Ganz am Anfang, noch bevor Du mit dem Bilder anmalen startest, ist es am wichtigsten festzulegen, wo sich die Lichtquelle befindet. Diese kann zum Beispiel links oder rechts über Deinem Bild sein oder auch von vorne kommen. Das Festlegen der Position macht es leichter, Dir das auszumalende Objekt räumlich vorzustellen. Lege also einen Punkt fest und ziehe eine gedachte Linie zu Deinem Bild. Dadurch weißt Du, wo auf dem Körper das Licht auftreffen soll. Je nachdem woher das Licht kommt, sind die Objekte an einigen Stellen heller oder dunkler zu kolorieren. Außerdem wird dadurch auch bestimmt, in welche Richtung der Schattenwurf (nicht zu verwechseln mit der Schattenfläche auf dem Objekt) gezeichnet werden soll.
Die Lichtquelle befindet sich links oben. Dementsprechend ist das Objekt links oben heller und bildet einen Schatten nach rechts unten.
Das Licht kommt von rechts. Dementsprechend ist das Objekt rechts heller und bildet einen Schatten auf der linken Seite.
Art der Oberfläche des Objekts bestimmen
Von der Oberfläche des Objektes, das Du anmalen möchtest, hängt es ab, ob die Schatten eher mit weichen Verläufen gezeichnet werden oder mit härteren. Weichere Verläufe bedeuten, dass der Übergang von einer in die andere Farbe breiter dargestellt wird. Das ist zum Beispiel bei raueren oder weicheren Oberflächen der Fall, wie z.B. bei einem Gummiball. Bei glatten Oberflächen werden härtere Verläufe gezeichnet, zum Beispiel bei einer glänzenden Metallkugel. Hierfür verwendet man dann nur sehr kurze oder gar keine Verläufe.
Kugel mit weicher Oberfläche
Kugel mit harter Oberfläche
Art der Lichtquelle festlegen
Die Art der Lichtquelle bestimmt nicht nur die Helligkeit Deines Bildes, sondern auch die Farbe. Ein Objekt sieht im hellen Licht der Sonne anders aus, als im eher schwachen Licht einer flackernden Kerze. Es ist ein großer Unterschied, ob etwas von einem blauen Neonlicht beleuchtet wird oder einer gelblichen Glühbirne.
Auch die Zeit und das Wetter spielen hier eine Rolle. Früh am Morgen wirkt das Licht der Sonne anders, als mittags, wenn sie hoch am Himmel steht. Düstere Regenwolken können ein Motiv verdunkeln, ein schneebedeckter Boden zum Beispiel reflektiert das Licht und kann eine Szene heller erscheinen lassen.
Ausmalbild aus „Fluch Dich frei! blöde Kuh“, koloriert mit Rembrandt Polycolor
Teil 2: Praktisches Beispiel fürs Bilder anmalen mit „Schritt für Schritt“ Anleitung
Du hast jetzt gelernt, wie du ausgehend von einer gedachten Lichtquelle helle und dunkle Bereich kolorierst, um das Objekt dreidimensional erscheinen zu lassen. Nachfolgend zeigen wir Dir am Beispiel eines Luftballons, wie Du das praktisch umsetzen kannst. Dieses Motiv stammt aus unserem Malbuch „Fluch dich frei – Volllidiot“
Schritt 1: Position, Art des Lichts und Oberfläche des Objekts bestimmen
In diesem Beispiel soll ein helles Licht von rechts oben kommen. Das heißt, dass wir den Luftballon rechts oben heller anmalen müssen da er dort das Licht stärker reflektiert, während er links unten dunkler werden soll. Die Oberfläche des Ballons ist in unserem Beispiel eher weich, was bedeutet, dass er keine harten Übergänge besitzt, sondern breite Farbverläufe.
Schritt 2: Erste Fläche einzeichnen
Hier beginnst Du mit der Farbe, die der Luftballon haben soll. Dabei wird die runde Spiegelung rechts oben, wo das Licht auftrifft, ausgelassen. Zeichne die Fläche außerdem nicht bis an den Rand des Ballons, da sich auch dort das Licht etwas spiegelt und der Ballon deswegen an diesen Stellen etwas heller bleiben muss. An den Rändern ist es wichtig, die Farbe nicht glatt abzuschließen, sondern sie in einem Verlauf leicht auslaufen zu lassen, da wir im ersten Schritt keinen harten, sondern einen weichen Schatten festgelegt haben. Drücke dabei auch nicht zu fest auf, da die Fläche in den folgenden Schritten mit weiteren Farbschichten übermalt wird.
Schritt 3: Ränder abdunkeln
Der Glanzpunkt rechts oben, soll die hellste Fläche des Ballons werden, da sich dort das Licht am stärksten spiegelt. Deswegen werden im nächsten Schritt die Flächen um den Rand herum noch etwas abgedunkelt. Auch dort spiegelt sich das Licht, jedoch nicht so stark. Dafür verwendest Du am besten einen helleren Stift in einem ähnlichen Farbton, wie der des Luftballons.
Schritt 5: Farben übermalen und Feinschliff
Um das ganze besser zu vermischen und die Farben mehr zur Geltung kommen zu lassen, kannst Du im letzten Schritt noch einmal mit der Ballonfarbe über die Flächen malen. Achte darauf, nicht über die komplette Innenfläche zu kolorieren, damit die Lichtspiegelungen nicht verschwinden und die hellen Stellen nicht zu dunkel werden. Wenn Du möchtest, kannst Du am Ende Deinem Bild durch das Verblenden der Farben den letzten Schliff geben. Wie das genau funktioniert, erfährst Du in unserem Blender Tutorial.