Belichtungsmodus: Motivprogramme sinnvoll einsetzen (Am Beispiel der Fujifilm X-M5 Kamera)

Wenn Sie sich um möglichst wenig kümmern wollen und schnell ordentliche Fotos schießen möchten, verwenden Sie einfach die verschiedenen Automatikeinstellungen oder Motivprogramme der Fujifilm X-M5. Sie haben dabei diverse Eingriffsmöglichkeiten. Hier zeigen wir Ihnen, wie es geht!

Die Auswahl des gewünschten Belichtungsprogramms erfolgt über das Modus-Wahlrad. Drehen Sie dieses auf AUTO für eine automatische Auswahl. Sie können im Menü auswählen, ob Sie die Automatik oder ein Motivprogramm auswählen wollen. Die Fujifilm X-M5 analysiert bei Automatik die Szene und wählt selbst ein geeignetes Motivprogramm aus. Hierbei ermittelt die Kamera unter anderem die passende Belichtungszeit und die richtige Blende selbstständig. Auch der passende Weißabgleich wird automatisch ermittelt, ebenso die ISO-Einstellung.

Die X-M5 bietet 14 Motivprogramme an, die auf spezielle Motivsituationen wie etwa Sonnenuntergänge oder Nachtaufnahmen optimiert wurden. Dabei werden automatisch die zur Szene passenden Aufnahmeparameter eingestellt.

Was machen die Motivprogramme und wie ändern diese die Kameraeinstellungen?

• Zunächst werden die Blende und die Belichtungszeiten so angepasst, wie es für eine bestimmte Situation nötig ist, um gute Bilder zu erhalten. So wird zum Beispiel eine kurze Belichtungszeit verwendet, wenn Sie im Sport-Modus arbeiten. Deshalb wird der Sportler trotz Bewegung scharf abgebildet.
• Falls das zur Verfügung stehende Licht nicht für eine kurze Belichtungszeit ausreicht, wird der ISO-Wert automatisch erhöht.
• Bei Landschaftsaufnahmen spielt die Belichtungszeit nur eine untergeordnete Rolle. Hier kommt es darauf an, einen möglichst großen Bereich scharf abzubilden. Daher verwendet die X-M5 in diesem Modus automatisch einen hohen Blendenwert.
• Offensichtlich ist auch noch die unterschiedliche Blitzunterstützung, da in einigen Modi der Blitz deaktiviert wird, wenn Sie einen externen Blitz montiert haben.

Was die Kamera ansonsten automatisch einstellt, sehen Sie am besten, wenn Sie einen Blick in das Menü werfen. Viele Optionen sind dort deaktiviert. Alle Optionen, die nicht auswählbar sind, stellt die Kamera selbstständig ein. Sie können z. B. auf der ersten Seite der Bildqualitätseinstellungen Bildgröße und -qualität verändern, die ISO-Empfindlichkeit ist nicht abrufbar, da sie von der Kamera automatisch anhand eines der Motivprogramme eingestellt wird. Durch all diese Beschränkungen erkennen Sie gut, was beim Einstellen einer bestimmten Motivsituation passiert.

Weiterhin wendet die Fujifilm X-M5 alle kamerainternen Optimierungsfunktionen an, die für die jeweilige Aufnahmesituation erforderlich sind. Das können einerseits die Funktionen zur Rauschreduzierung bei Langzeitaufnahmen oder Aufnahmen mit hohen ISO-Werten sein. Die Bildoptimierungsoptionen werden so angepasst, damit zum Beispiel die Farben bei Landschaftsaufnahmen kräftiger erscheinen.

Motivprogramme Übersicht: Welche gibt es für welche Situation?

Das Portrait-Motivprogramm

Wurde der Portrait-Modus aktiviert, stellt die Kamera eine Blende-Verschlusszeit-Kombination ein, durch die sich ein unscharfer Hintergrund ergibt. Da dabei eine weit geöffnete Blende zum Einsatz kommt, werden die Personen schön vor einem unscharfen Hintergrund freigestellt.

In diesem Modus wird außerdem auf das Auge der erkannten Person scharfgestellt.

Das Haut-Korrektur-Programm

Bei der Haut-Korrektur entstehen weichere Hauttöne bei Porträts, was durch eine selektive Weichzeichnung erreicht wird.

Das Landschaft-Motivprogramm

Beim Motivprogramm Landschaft wird die Dynamikbereich-Option AUTO eingestellt, um den Dynamikumfang des Bilds zu verbessern. Zudem wird ein eventuelles externes Blitzgerät deaktiviert. In der Landschaftsfotografie kommt es vor allem auf einen möglichst großen Schärfebereich an. Daher wird der Blendenwert möglichst hoch eingestellt – die Blende wird also geschlossen. Kurze Belichtungszeiten spielen bei Landschaftsaufnahmen eine untergeordnete Rolle, da sich meist nichts bewegt.

Das Sport-Motivprogramm

Hier wird eine Blende-Verschlusszeit-Kombination gewählt, bei der sich kurze Belichtungszeiten ergeben, sodass der fotografierte Sportler möglichst scharf abgebildet wird. Bei wenig Licht wird der ISO-Wert automatisch erhöht.

Bei Bewegung ist es völlig normal, dass sehr viele Fotos geschossen werden und Sie sich dann nach dem Übertragen auf den Rechner die gelungensten heraussuchen. Gegebenenfalls kann auch der passende Bildausschnitt nachträglich mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms festgelegt werden – bei den 26 Megapixeln der X-M5 ist genug Reserve enthalten, wenn Bildpartien abgeschnitten werden. Denn gerade bei Sportaufnahmen ist es schwierig, den perfekten Ausschnitt sofort zu finden, da die Kamera ständig nachgeführt werden muss.

Das Nacht-Motivprogramm

Wenn Sie gern in der Dämmerung oder bei Nacht fotografieren, ist das Nacht-Motivprogramm die richtige Wahl.

Dabei werden höhere ISO-Werte eingesetzt, um eine Verwacklungsgefahr zu vermeiden. Das ist wichtig, wenn Sie kein Stativ dabeihaben. Durch den höheren ISO-Wert ergeben sich kürzere Belichtungszeiten, wodurch die Verwacklungsgefahr reduziert wird.

Nachtaufnahmen mit Stativ

Bei Nachtaufnahmen sind wegen des wenigen zur Verfügung stehenden Lichts längere Belichtungszeiten erforderlich. Für diese Aufgabe stellt das Motivprogramm mit der Bezeichnung Nacht (Stat.) die geeigneten
Einstellungen zur Verfügung.

Damit Verwacklungsunschärfen vermieden werden, sollten Sie in solchen Aufnahmesituationen die Kamera auf ein Stativ montieren. Es wird ein niedriger Blendenwert eingestellt, um möglichst viel Licht einfangen zu können und das Bild nicht zu verwackeln. Dadurch ergibt sich naturgemäß eine geringe Schärfentiefe.

Das Feuerwerk-Motivprogramm

Wenn Sie das Feuerwerk-Motivprogramm einstellen, können Sie in die Luft fliegende Feuerwerkskörper wirkungsvoll einfangen. Die X-M5 stellt dabei eine feste Belichtungszeit von zwei Sekunden ein. Dadurch werden die Lichtspuren sichtbar, die der Feuerwerkskörper erzeugt. Die Belichtungskorrektur ist in diesem Motivprogramm nicht möglich und auch nicht nötig. Falls Sie mit dem hinteren Einstellrad eine Belichtungskorrektur eingestellt haben, wird diese nicht berücksichtigt. Stellen Sie aber anschließend ein anderes Motivprogramm ein, wird der zuvor festgelegte Wert wieder übernommen.

Sonnenuntergänge gekonnt einfangen

Das Motivprogramm Sonn.unterg widmet sich dem Thema Sonnenuntergänge. Natürlich zählen Sonnenaufgänge genauso zu diesem Genre. Auch hier wird ein möglichst hoher Blendenwert eingesetzt, um einen großen Bereich des Bilds scharf abbilden zu können.

Sonnenuntergangsszenen wirken besonders schön aufgrund ihrer Farbstimmung, daher sollte es Ihr Ziel sein, diese Stimmung einzufangen. Um die Farbstimmung wiedergeben zu können, werden die Weißabgleichseinstellungen entsprechend angepasst, damit die rötlichen, wärmeren Farbtöne erhalten bleiben. Hinzu kommt, dass auch die Farbsättigung erhöht wird, was die Brillanz verbessert.

Das Schnee-Motivprogramm

Wollen Sie beispielsweise im Winterurlaub im Schnee fotografieren, eignet sich dieses am besten. Die Kamera erzeugt damit automatisch brillante und klare Ergebnisse, ohne dass Sie sich um etwaige Belichtungskorrekturen wegen der blendenden Helligkeit des Schnees oder um variierende Einstellungen kümmern müssten.

Das Strand-Motivprogramm

Da es am Strand oft hell ist, ist die korrekte Belichtung ein wenig knifflig. Damit ein ausgewogen belichtetes Ergebnis entsteht, können Sie das Strand-Motivprogramm nutzen. Dieses Motivprogramm arbeitet ähnlich wie der Schnee-Modus.

Das Tauchen-Motivprogramm

Für ganz besondere Aufnahmen gibt es einen Modus für Unterwasser-Bilder: Das Tauchen-Motivprogramm verringert den für Unterwasseraufnahmen typischen Blaustich.

Dazu wird für die Filmsimulation der automatische Modus eingesetzt. Filmsimulationen werden genutzt, um den Farbcharakter des Ergebnisses zu variieren.

Das Party-Motivprogramm

Das Party-Motivprogramm eignet sich für Innenaufnahmen, wenn wenig Licht zur Verfügung steht. Dabei wird der ISO-Wert automatisch angepasst, um das Risiko einer Verwacklung zu vermeiden. Das ist nützlich, wenn Sie ohne Stativ fotografieren.

Das Blumen-Motivprogramm

Wenn Sie gern Blumen oder andere kleine Objekte fotografieren, ist das Blumen-Motivprogramm die richtige Wahl. Dabei müssen Sie den Mindestabstand beachten. Je nach Objektiv kann nur bis zu einem bestimmten Abstand fokussiert werden.

In diesem Motivprogramm werden die Farben optimiert, sodass brillante Ergebnisse entstehen.

Dokumente abfotografieren

Auch hierfür bieten die Motivprogramme eine passende Auswahl. Wollen Sie Dokumente abfotografieren, ist das Motivprogramm namens Text nützlich. Dabei entstehen klare und kontrastreiche Ergebnisse.

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Seitenanzahl: 352 Seiten
Autor: Michael Gradias
Erschienen am: 01.04.2025

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